- Nackendickemessung
- Nackendickemessung,NT-Test (Abkürzung für Nuchal-Translucency-Test), nichtinvasive vorgeburtliche Methode zur genaueren Risikoermittlung einer fetalen Entwicklungsstörung, insbesondere eingesetzt zur Bestimmung der Wahrscheinlichkeit für bestimmte Chromosomenstörungen, z. B. Down-Syndrom (Trisomie 21). Hierzu wird in der 13.-14. Schwangerschaftswoche mit Ultraschall die Einlagerung von Flüssigkeit im Nackenbereich durch Vermessen der Weite des echofreien Bereichs im Unterhautbindegewebe bestimmt. Eine bestimmte Flüssigkeitsmenge ist normal, eine Vermehrung, d. h. ein größerer Abstand, erhöht die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen von Fehlbildungen. Die relevanten Unterschiede in der Messgröße liegen im Bereich von 0,1 mm und müssen von geübten Untersuchern mit der erforderlichen technischen Ausstattung durchgeführt werden. Die ermittelten Werte werden zusammen mit dem mütterlichen Alter, im Bedarfsfall mit weiteren Markern, (z. B. humanes Choriongonadotropin im Serum der Mutter) zur Ermittlung der Wahrscheinlichkeit einer bestehenden Chromosomenstörung bei dem ungeborenen Kind herangezogen. Die Nackendickemessung bestimmt deutlich genauer die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft mit einem chromosomal geschädigten Kind als dies durch das mütterliche Alter allein und den Tripletest möglich wäre. So ist die Diagnose des Down-Syndroms mit einer Sicherheit von 75 % möglich, während diese Rate beim Tripletest nur 65 % beträgt. Über den Indikatorwert für Chromosomenstörungen hinaus, zeigt sich eine vergrößerte Nackendicke auch häufig bei Herzfehlern oder anderen Entwicklungsstörungen des Kindes.
Universal-Lexikon. 2012.